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Ich kam gut über die Runden bis Dienstagmorgen,15.5.´12, da fiel uns auf, dass ich in „Gelb erstrahlte“... Sofort wurde mein Hausarzt alarmiert, womit die Phase „GELB“ begann...

Nachmittags um 14:30 kam er, um gleich zu sehen, dass ich was mit der Galle habe, da ich schon total gelb war. Da wurde in Minutenschnelle die Horrorvision wahr, in diesem Falle zur Abklärung und wahrscheinlicher OP ins Krankenhaus zu müssen. Mein Arzt meinte, er weiß, wie furchbar das jetzt für mich ist, doch ich weiß, er wusste es nicht, denn es hat auch meine horrormäßigen Vorstellungen übertroffen.

Innerhalb 20 Minuten war das DRK mit 4 Leuten vor Ort und berieten nun völlig konfus, wie ich "mächtig überbreites Etwas" wohl am besten mit einem Kran aus dem dritten Stock über den Balkon einer Nachbarwohnung auf die Straße gehievt werden könnte... Vorallem, wie ich, die ich mit einer künstlichen Hüfte ausgestattet bin, die ständig droht zu luxieren, auf einer 47,5 cm breiten Krankenliege über die Straßen hoppelnd transportiert werden könnte. Auf dieser gängigen Normliege konnte der Transport nicht stattfinden, die Gefahr, dass ich mir die Hüfte dabei ausrenkte, war zu groß. Alternative???!!!: Genau ein Bus aus Stuttgart musste her und zwar von der Feuerwehr für Bevölkerungsschutz:

Was soll ich berichten - nachdem ich nach einer Viertelstunde auch mal zu Wort kam und man mir wenigstens in Bruchstücken zuhörte, konnte ich kundtun, dass ich mich in meinem eigenen Patientenlifter über den hauseigenen Fahrstuhl ins Erdgeschoss fahren lassen würde und man mich dort auf eine ausreichend breite Liege für den Transport schnallen müsste. Gesagt getan. Sobald der Rettungs-Bus der Feuerwehr mit weiteren 5 helfenden Menschen kam, begann Aktion Transport in die Klinik.

Es war ein Horrortrip ohne Gleichen. Schief und schrecklich unbequem auf der Liege brutal schmerzhaft festgeschnallt, kam ich auf die von der Polzei komplett gesperrten Straße, wo der Convoi von Riesenbus, Blaulichtblinkender Polizei, Rettungswagen und Notarztwagen stand. Die Fahrt war höllisch. Durch die Milchglasscheiben konnte ich auch nichts durch die Fenster sehen, so war auch nicht wirklich was mit Sightseeing-Tour zum Krankenhaus.

Dort angekommen wollte man mit mir ´nen schnellen trockenen Weg ins Haus nehmen. Doch auf mein Bitten nahm man doch den längeren 2 Min.-Weg durch den Regen. Nach 6 Jahren Bettlägerigkeit war das ein so großes Highlight, den Nieselregen im Gesicht zu spüren, wofür ich sehr dankbar bin.

Dann ging es mit dem Fahrstuhl (mit zulässiger Tragkraft von 2 Tonnen) auf Intensiv. Vor dem Schließen fragte ein so witziger, wie langer Pfleger, wie hoch die Tragkraft sei, sonst könne er ja noch aussteigen...

Ich habe mich in meinem ganzen Leben noch nie so entwürdigend behandelt gefühlt, wie an diesem Tag. Ständig ging es um mein Gewicht und meine Breite - ich kam mir vor wie ein überdimensioniertes Monster.

Dabei liege ich zuhause auf einer 85 cm breiten Antidekubitusmatratze und nur um die vielen Lagerungskissen bequem unterzubringen, hat mein Bett eine Breite von 120 cm.

Ich kam auf Intensivstation zurück in das Einzelzimmer, in dem ich vor 9 Jahren auch schon wochenlang gelegen hatte...

Glücklicherweise hatte zu meiner Ankunft gerade meine liebe Freundin Spätdienst, was die ganze Angelegenheit psychisch sehr entspannte.

Fatalerweise konnte der mich nun untersuchende Arzt meine Gallenblase per Ultraschall nicht finden, sodaß für den nächsten Tag eine Untersuchung per CT veranlasst wurde.

Die wurde dann zum nächsten Höllentrip. Wieder mit dem Maßband, um meine exakte Breite zu erfassen, wurde ich wieder vermessen, ob ich durchs "Loch" passe. Knapp würde es werden...

Ich wurde dann mit dem Bett ins CT gefahren und dort wenig rücksichtsvoll, trotz Lifters beim Abliegen mich ziemlich schmerzhaft verrenkend auf die CT-Liege bugsiert und und unter größten Schmerzen festgeschnallt. Ein Arm wurde nach oben durch das Loch gesteckt, der andere Arm über der Brust zurecht gefaltet und so fuhr die Bahre mit anwesender Ärztin durch das CT. Sie blieb mit drin um meinen Arm über der Brust zu halten. Hätte das nicht funktioniert, hätte ich nach Stuttgart durch ein größeres CT gemusst. In Kirchheim darf man nicht adipös sein.

Nach dieser massiv schmerzhaften Tortour war, wieder zurück auf Intensivstation, Chefarztvisite. Dort erklärte mir der Chefarzt, dass ich einen Gallenstein im Gallengang hätte, der endoskopisch entfernt werden müsse und noch eine traurige Nachricht ich hätte auch Knochenmetastasen. Ich war vollkommen geschockt und stellte die blöde Frage: "Wie lange noch?" -"Ein paar Wochen, vielleicht auch noch Monate" war die erschütternde Antwort. Kai und Klara waren anwesend und ihnen wurde das Bedauern ausgedrückt, dass das sicher auch für sie hart wäre, zu hören. Das war es und nach 5 Minuten war Chefarzt mit Gefolge wieder fort...

Ich bin noch immer wieder außer mir, dass mir das auf solche Art und Weise gesagt wurde, dass man im Pulk kam und nicht alleine und dass man mir keine Zeit schenkte für ein längeres Gespräch. Ich wünsche das niemand anderem und doch befürchte ich, dass dieses schreckliche Vorgehen öfters allgemein so angewand wird.

Der Clou war dann noch, dass in Kirchheim nicht endoskopiert wird und man mich somit nach Nürtingen verlegen musste. Natürlich wieder mit dem riesigen Feuerwehrbus, der aber erst wieder am Freitag nach dem Feiertag einen Fahrer hatte. Also hieß es bis Freitag in Kirchheim auf den Transport nach Nürtingen warten...

Fortsetzung folgt...

 

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