Für dieses Jahr hab ich es noch nicht rum...
2. Betthaverie am 04.02.2012.
Es ist Samstagmittag, ich komm vom Badtransver zurück ins Bett, da tut es beim Kopfteil ablassen einen riesigen Schlag und das Kopfteil knallt nach unten. Das war noch schlimmer als das Fußteil vor einem Monat. Meine 2 Pflegenden und ich haben uns so heftig erschrocken und ich lag hilflos wie ein Maikäfer auf dem Rücken flach. Kai und Evelyn hatten richtig Mühe, mich wieder in eine gute Sitzposition zu bekommen, um das Liftertuch anlegen zu können. An dem Kopfteil ist eine Schraube total abgebrochen, die eine Hälfte war draußen und die andere steckte im Gewinde. Sofort haben wir die Notfallnummer von LERCH & VIDONI GBR angerufen, doch man bekam nur den Anrufbeantworter und die Nachricht, dass man zurückgerufen wird.
Ich musste aus dem Bett, damit die Schraube ausgebohrt werden konnte und wurde in den Lifter ins Bad gehangen, dick in Decken eingemummelt und mit weichem Nackenkissen vorm Kopf, damit ich mir keine Druckstellen hole, wenn ich mit dem Gesicht an den Haltegurten anlehne, weil ich den Kopf nicht so lang allein von den Gurten weg halten kann.
Anfangs war es nicht so schlimm, die ersten 2 Stunden hing ich noch schmerzfrei im Lifter. Doch die Reparatur gestaltete sich äußerst schwierig. Das Ausbohren der Schraube ging nur wenig voran, es war kein Reinkommen. Metall aufzubohren macht einen kreischenden Höllenlärm und nach 5 Std. Lifterhängen hatte ich schon so heftige Schmerzen, dass das Kopfteil noch mal aufs Bett zurückgelegt wurde und ich 30 Min. noch mal auf dem Bett liegend zwischengeparkt wurde. Danach ging´s wieder im Lifter ins Bad und die Bohrungen an dem Schraubenteil gingen weiter. Einen Bohrer nach dem anderen ging kaputt und nach 3 Std. wurde ich noch mal für 1 Std. aufs wieder zusammengebaute Bett gelegt, während Kai in den Baumarkt fuhr und noch mal spezielle sehr teure Stahlbohrer holte. Ich kam wieder in den Lifter und die Aufbohrversuche gingen weiter. Kurz nach 20 h mussten die Versuche, die Schraube rausbohren zu können, aufgegeben werden.
Jetzt erreichte Kai endlich Anton, der auch gleich vorbei kam und sich den Schaden ansah. "Damit muss man in die Werkstatt" - Gottseidank hatte er Zutritt zur Werkstatt seines Arbeitgebers. So wurde das Bett auseinander gebaut und in die Werkstatt gefahren. Das Ausbohren ging dort gut und es wurde auch gleich noch die Schweißnaht am Kopfteil erneuert - die wieder nur punktgeschweißt war und die Farbe blätterte ab - das wäre dann wohl die nächste Betthaverie gewesen...
Kurzum, Evelyn und Dirk umsogten mich den ganzen Abend im Lifter. Hielten abwechselnd meine Beine hoch, versuchten mir die Lage zu erleichtern, doch ich hatte riesige Schmerzen, weil das Liftertuch inzwischen stark in die Oberschenkel einschnitt.
Kurz nach 24 Uhr stand mein Bett dann wieder repariert an seinem Platz und ich konnte endlich wieder zurück...
Der folgende Sonntag war ungut, weil wir natürlich niemanden erreichen konnten, so waren wir gezwungen bis Montag zu warten, erhofften uns aber dann rasche Hilfe.
Am Montagmorgen wurde gleich die Krankenkasse informiert und auch Firma Lerch & Vidoni wurde angerufen und gefragt, warum auf unseren Notruf niemand zurückgerufen hätte. Da wußte der eine Chef nur, dass das Notfallhandy der andere Chef gehabt hätte und er jetzt auch nicht wüßte...
Doch wenigstens wurde Herr Lerch geschickt, um sich das Bett anzuschauen. Er würde um 14h vorbeikommen. Er kam früher, ich könnte auch im Bett bleiben, er kroch auf dem Boden ums Bett, inspizierte den Unterbau und dann zog er vor Zeugen das Fazit, dass das Bett totaler Pfusch sei, ich unmöglich weiter darin liegen könnte und er sich um vorübergehenden Ersatz kümmern würde. Er sagte, dass ich nicht mit dem gleich breiten Bett rechnen könnte, doch er wüßte, dass es wenigstens 1m breit sein müßte, damit ich meine jetzige Matratze reinlegen könnte und die elektrische Knieknickverstellung auch vorhanden sein müßte. Er hatte den Nachmittag noch in Tübingen zu tun, doch am Dienstag sollte ich einen Anruf bekommen, was wird.
Am Dienstag hat man nicht bei mir angerufen, sondern Mittwochmorgen bei Kai und gebeten, dass er ab 16h vorbeikommt und sich die vorhandenen Betten anschaut, von denen LERCH & VIDONI meinte, dass sie für mich als Kompromisslösung in Frage kämen.
Als Kai mit der Info zurückkam, dass höchstens ein 90cm breites Bett mit manueller Knieknickverstellung zur Verfügung stehen würde, war ich doch sehr aufgebracht.
Das Gefühl, niemand kann oder will mir helfen, ist ganz übel, doch das werde ich derzeit nicht los.
Ich habe am Mittwoch an meinen Sachbearbeiter bei der Krankenkasse geschrieben - darüber hat sich LERCH & VIDONI sehr mokiert. Von der Krankenkasse wurde mir zurückgeschrieben:
Sehr geehrte Frau Pabst,
der Geschäftsführer der RFH hat sich heute bei uns gemeldet. Sie werden von dort mit einem neuen Bett ausgestattet, da das benötigte Sondermaß jedoch nicht am Lager ist, wird das Bett extra für Sie produziert. Der Auftrag ist bereits erteilt, mit der Fertigstellung und Lieferung ist in ca. drei Wochen zu rechnen. Die Lieferung ist für die erste Märzwoche (KW 9) avisiert. Die Firma Lerch & Vidoni wird dann umgehend den Austausch vornehmen. Nach Aussage des Sanitäts-hauses ist die weggebrochene Verschraub-Öse geschweißt worden. Es besteht keine akute Gefahr und das vorhandene Bett kann bis zum Austausch weiterhin genutzt werden. Sollten jedoch wider Erwarten weitere Schäden an Ihrem Bett auftreten, so setzen Sie sich bitte umgehend mit Herrn Lerch oder Herrn Vidoni in Verbindung. Wir sind uns bewußt, dass Sie noch etwas Geduld aufbringen müssen. Eine vorübergehende Versorgung aus dem Lagerbestand kommt jedoch nicht in Betracht, da keines der eingelagerten Hilfsmittel den benötigten Anforderungen entspricht und die Lieferung ebenfalls mindestens acht bis zehn Tage dauern würde.
Bei all der riesigen Angst, die ich habe, ärgert mich maßlos, dass die Krankenkasse vom Sanitätshaus Lerch & Vidoni GbR nicht richtig informiert wurde. An diesem Bettkopfteil ist keine Verschraub-Öse geschweißt worden, sondern eine Schraube abgebrochen, die als tragende Achse dient. Diese mußte mit großen Mühen ersetzt werden. Zusätzlich ist die Befestigung der Hubstange für das Kopfteil nachgeschweißt worden, da von der Schweißnaht die Lackierung abblätterte, was ein Zeichen dafür ist, dass die Schweißnaht unter Bewegung stand, was Herr Lerch mir und meinen Pflegern vorort bestätigte..
Mir hat Herr Lerch vor Zeugen gesagt, dass ich keinesfalls länger in diesem Bett liegen könnte, dass jederzeit ein erneuter Schadensfall auftreten könnte...
Jetzt liege ich in meinem Bett, das immer wieder auf mir unbekannte Weise ruckelt und ich hab größte Ängste, dass es nicht bis zum Austauschtermin in der 9.KW durchhält. Es sind noch 2-2 1/2 Wochen. Ich erschrecke mich schon, wenn ein Pfleger mit dem Knie ans Bett stößt, fange hysterisch an zu weinen, weil meine Nerven so blank liegen. Ganz schlimm ist, dass ich z. Zt. nicht länger als 30 Min. im Lifter hängen kann, weil ich dann gleich wieder furchbar Schmerzen bekomme. Ich hab ein richtiges Bett-Trauma.
Ich hoffe so sehr, dass der Bettaustausch tatsächlich bis spätetens 2.3. stattfindet und mein derzeitiges Bett wirklich durchhält.
Das neue Jahr brachte bisher nicht so viel Erfreuliches, wie erhofft. Ganz viele sorgenvolle Gedanken sind auch immer bei meiner Mutti, die gerade im Krankenhaus liegt.
Dennoch ist ein Trost, dass heute das Morgen ist, über das ich mir gestern den Kopf zerbrochen habe...