Heute wurde es wahr, Nina war da...
...nochmal ihr und Urs ganz lieben Dank für ihren netten Besuch.
Wir hatten einen schönen unterhaltsamen interessanten Nachmittag zusammen.
Obwohl sie viele Jahre länger beatmet ist als ich, fanden sich doch mehrere Parallelen.
Nina wird auch mit einem Beatmungsgerät von BREAS beatmet, allerdings dem 401er. Für mich war sehr irritierend, dass sie 18 Atemzüge in der Minute atmet. Ich war immer versucht noch 6 Atemzüge zuzuatmen, damit ich mit ihrem Rhytmus stimmig werden konnte...
Ganz besonders froh war ich, dass sie so gut aussah und es ihr Gottseidank wieder besser geht.
Wir haben über so Vieles geredet: über Beatmung, persönliche Assistenz, Hilfsmittelversorgung - dabei über die Einhaltung der leidigen Produkthaftung trotz Sonderanfertigung, die Grunderkrankungen, unsere Erfahrungen in der häuslichen Pflege, Gesetzgebung für Rechte von Behinderten - einfach über Gott und die Welt...
Nina war so herzlich und herrlich unkompliziert.
Aus ihrer Jahrzehnte langen Erfahrung heraus kann sie äußerst interessante kompetente und hilfreiche Tipps geben.
Urs, ihr Mann, technisch sehr versiert, hat ebenso beste Vorschläge parat, wie man sich das beatmete Leben erleichtern kann.
Nina und ich haben uns auch über Ängste, die Beatmung mit sich bringt, und Abhängigkeiten ausgetauscht.
Wir können diesbezüglich von vielen Erfahrungen identisch berichten.
Für mich war jedoch sehr beeindruckend, dass sie die Situation ebenso empfindet, wenn sich eine neue Pflegekraft vorstellt; wenn man vom Bauch her weiß, das klappt wahrscheinlich nicht, man es gezwungenermaßen jedoch probiert, weil man die Pflegeperson braucht.
Diese Situation empfinden wir beide so identisch als fatal. Sie nach 45 Jahren immer noch genauso, wie ich nach erst 3 Jahren.
Kompromisslösungen, immer wieder Chancen geben sind dabei dann so energieraubend, enervierend und bedrückend.
Man muss es immer mit schweren seelischen Belastungen und körperlicher Einschränkung und Entkräftung büßen.
Wir sind uns beide darüber im Klaren, in dieser Angelegenheit kann aus einem Kompromiss nichts Gutes entstehen.
Natürlich war der Nachmittag wunderschön, aber auch viel zu kurz.
Ninas Einladung, sie in Winterthur zu besuchen, kann ich nun nicht mehr wahr machen...
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